Wie kam ich zur Jagd?

 

Bei uns in der Familie wurde immer schon gejagt, ich bin damit groß geworden, habe aber trotzdem erst mit 24 Jahren meinen Jagdschein zusammen mit meinem Bruder gemacht.

 

Meine Gedanken zum Thema Jagd:

 

Wieso braucht man auch heute noch die Jagd?

Diese Frage wirft sich auf, wenn man mit anderen Menschen spricht. Es besteht zwischen Jägern und Wanderen, Reitern, Naturschützern ein Interessenkonflikt. Alle wollen auf ihre Art die Erholungsressource Natur nutzen.

 

 

Warum wird man also Jäger?

-         Aus Liebe zur Natur:

Ein Grund ist für mich, dass ich viel und gerne in der Natur bin. Beobachten, Spazieren gehen, ... dies ist vielleicht alleine noch kein Grund Jäger zu werden, doch sollte man nicht vergessen, dass wir als Jäger auch eine gewisse Verantwortung für den Lebensraum „Natur“ haben. Um diese Wahrzunehmen müssen wir erst verstehen lernen, wie die Natur beschaffen ist. Durch den Jagdkurs und das bestehen der Jägerprüfung haben wir Jäger in Punkto Wissen über die Natur ein wesentlich größeren Vorsprung als die meisten anderen.

-         Beute machen:

Dieser Urtrieb überwiegt noch heute bei uns. Sammler und Jäger waren wir und sind wir heute noch. Es gibt Sammler (Briefmarken, Münzen, ....) und Jäger (Angler, Jäger, Sportler) in unserer Zivilisation. Was die Natur in 10.000den von Jahren in uns gezüchtet hat, lässt sich nicht mit ein paar hundert Jahren (einigermaßen) zivilisiertem Leben aus uns herauslösen.

-         Gesundes Fleisch:

Wildbret gehört zu den gesündesten Fleischarten. Keine Antibiotika, Milchpulver, Medikamente, Kraftfutter, unwürdige Lebensbedingungen,... . Das Fleisch reift in seiner natürlichen Umgebung und hat keine langen Tiertransporte vor sich.

 

Welchen Nutzen hat die Jagd:

Durch Zersiedlung und Ausrottung bestimmter Arten fehlt bei uns das Großraubwild. Der Jäger nimmt diesen Platz ein und sorgt für eine angemessene Wilddichte. Die Natur ist, entgegen der Meinung von wenigen Querdenken soweit aus den Fugen geraten, dass sie sich selber nicht mehr regulieren kann. Bestes Beispiel ist die Rabenkrähe. Sie wurde aus dem Jagdrecht auf Initiative der „Grünen“ gestrichen. Somit durften wir sie nicht mehr bejagen. Ein paar Jahre später sollen wir sie wieder mit Ausnahmeregelungen bejagen, da sie sich zu stark vermehrt haben. Raten Sie mal wer die Bejagung wieder wollte: Genau...Die Grünen, komisch, oder?

 

Das Märchen von den alten und kranken Tieren:

Wenn wir Jäger gefragt werden, was wir den so machen oder welchen Nutzen wir haben, dann wird oft das Märchen von den alten und kranken Tieren erzählt, die nach ihrem Ergrauen bzw. Dahinsiechen den Weg in den heimischen Kochtopf nehmen.

Wir Jäger machen Beute. Dazu gehören zum großen Teil gesunde Tiere. Dies ist auch unser bestreben, einen gesunden Tierbestand aufrecht zu erhalten, um gesunde Beute zu machen. Dafür müssen wir evtl. einmal ein krankes Tier schießen, aber nicht als Hauptaufgabe.

Oder würden Sie noch Wildbret essen, wenn Sie wüssten, dass es nur von alten und kranken Tieren stammt? Der Hauptabschuss sollte bei allen Tierarten bei den Jungtieren liegen (Reh ca. 40%, Wildschwein ca. 75%). Krankes Wild darf sowieso nicht für den menschlichen Verzehr verwendet werden.

Jäger, versteckt Euch nicht hinter solchen Argumenten und Rechtfertigungen, gebt einfach zu, das euch die Jagd und das Beute machen (nicht das töten von Tieren) Spaß macht.

 

 Skrupel?

Ich werde oft von Arbeitskollegen und Freunden (außer denen die selber jagen) gefragt, ob es mir nichts ausmacht, ein Tier zu töten. Sehen wir es einmal so: Die Jagd hat nicht unmittelbar das Töten eines Tieres zum Ziel sondern schließt es nicht aus. Ein wenig Skrupel gehören auf jeden Fall dazu uns sind auch beim Schuss immer dabei. Diese zeugen aber nicht von einem schlechten Gewissen oder Schuldgefühlen, sondern vom Respekt an der Natur und am getöteten Individuum. Diesen Respekt zollen wir Jäger am erlegten Stück durch die symbolische letzte Äsung, das Verblasen der Strecke nach einer Treibjagd, ja sogar durch die zuhause aufgehängte Jagdtrophäe.

In unserer Gesellschaft, die sich das Fleisch beim Metzger holt und die Lederschuhe bei "Deichmann" denkt keiner mehr daran, wenn er vor einem Berg von Lyoner und Salami steht, dass dafür ein Tier getötet wird. Hier fehlt der Respekt. Keiner denkt daran, dass ein Metzgereiprodukt aus dem Großmarkt einmal zu einem Tier gehört hat. Keiner denkt daran, dass ein Mastschwein ca. 9 Monate alt wird (Man beschuldigt aber uns Jäger, wir würden Tierkinder töten wenn wir im Winter oder im Frühjahr Kitze bzw. Jährlinge erlegen).

Diese Mastschweine werden regelrecht gemästet und stehen in den Ställen dauernd unter Stress und werden danach zum Teil hunderte von Kilometern zum billigsten Schlachthof (nicht zum nächsten) gefahren. Dort werden sie entweder mit Elektroschock oder mit Stickstoffbegasung betäubt/getötet (der gute alte Bolzenschussapparat wäre zu unwirtschaftlich).

Dann esse ich doch lieber Wildpret aus dem heimischen Wald. Dort steht das Reh oder die Sau, ein Schuss fällt und es ist einfach aus. Ohne Stress, ohne Qualen und vor allem in Freiheit, dort wo das Fleisch gesund gewachsen ist.


Auferlegte Aufgaben:

Der Staat betraut uns Jäger mit bestimmten Aufgaben. Diese resultieren zum Teil noch auf die Waidgerechtigkeit alter Tage, in denen Jagd und Staat wenig miteinander zu tun hatten.

 

Aufgaben aus Staats-Sicht:

-         Schutz des Wildes vor

o       Krankheiten und Seuchen

o       Wilderern

o     Futternot

-         Wahrung der Interessen der Land- und Forstwirtschaft

-         Versorgen von verunfalltem Wild

-      Erhaltung einer angemessenen Wilddichte

 

Welche Verantwortung hat man als Jäger:

Der Jäger hat ein große Verantwortung gegenüber der Natur aber auch gegenüber sich selbst und den Menschen die sich neben ihm in der Natur bewegen. Jagdliche Einrichtungen sollten sicher gestaltet werden, der Wald sollte frei von Unrat sein (Zaunreste und Schnüre können Tiere wie eine Wildererschlinge töten)-Außerdem ist nicht außer acht zu lassen, das wir bei der Jagdausübung eine Waffe führen dürfen was viele Gefahren birgt und nur mit disziplinierter und sicherer Handhabung kein Risiko darstellt.

 

Was brauche ich zur Jagd:

-         bestandene Jägerprüfung

-         gültiger Jagdschein

-         Revier oder Erlaubnis zur Jagd in einem Revier (Begehungsschein)

 

 

Jagdkritiker:

Brauchen wir. Ich bin selber auch kritisch gegenüber der Jagd und vor allem gegenüber bestimmten Jägern (Zahl vor Wahl Jäger zum Beispiel). Kritik ist wichtig, nur sie sollte auch berechtigt sein. Wenn ein Jagdkritiker oder Gegner einen Hochsitz umwirft ist das keine Kritik. Kritik sollte so formuliert sein, dass der andere noch darauf antworten kann und nicht durch Starrsinn oder Killerphrasen untergebuttert wird. Diskutieren ist auch wichtig, aber sollte sachlich bleiben und nicht unverschämt werden.

 Ich konnte während meiner Zivildienstzeit beim BUND für Umwelt und Naturschutz genug Erfahrungen hierüber sammeln. Oft war es jedoch so, dass wir Jäger gegenüber den Naturschützern größere Vorurteile haben als diese uns gegenüber. Wir haben mit Förstern und Forstämter, Schulen, Jägern, etc. etliche Projekt durchgeführt die für alle Beteiligten von Nutzen waren.

 

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